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2. Hardwaretest: US-Robotics Courier I-Modem (von Gunter Hinrichsen)»Test und Erfahrungsbericht von US-Robotics Courier I-Modem (Extern)Daß Amiga und ISDN keine zwei Welten sind, wissen wir schon seit dem ISDN Blaster, einer Z2-Karte. Allerdings sind nunmal (leider) nicht alle Amiga mit dem Zorro-Bus ausgestattet. Fuer diese Exemplare und natuerlich auch mit Zorro-Bus ausgestattete Amiga gibt es aber die Moeglichkeit, ein externes ISDN-Modem ueber die serielle Schnittstelle anzuschliessen. Eine Moeglichkeit ist das Courier I-Modem, wobei es nicht nur ISDN beherrscht, sondern auch als analoges Modem arbeiten kann. Zusaetzlich bietet es einen AB-Wandler fuer analoge Telefone, Faxe,... Das I-Modem selbst kommt in einem stabilen Plastikgehaeuse daher, wobei an der Vorderseite 11 LEDs Auskunft ueber den Status des Modem geben. Zwei LEDs zeigen zusaetzlich den Status der beiden ISDN-Kanaele an. In der Verpackung waren sonst noch ein serielles Kabel, leider 25 - 9 und ein RJ-45-Kabel (ISDN-Dose - Modem). Die beigelegte Software ist fuer den Amiga-User weniger interessant, W95-Treiber, QuickLinkII (Fax, W95), 1 Monat gratis bei CompuServe (Mac-Version eventuell fuer ShapeShifter interessant), 10 AOL-Stunden. Unter Windows und Mac gibt es uebrigens ein Konfigurationsprogramm, wobei der Amiga nur die Mac-Variante unter einem Emulator benutzen kann, das habe ich aber nicht getestet. Somit muß man auf dem Amiga die Einstellungen ueber ein Terminalprogramm mit den AT-Befehlen aendern, dieses wird aber durch eine gute Online-Hilfe (Englisch) des Modems etwas erleichtert. Leider ist das deutsche Handbuch nicht gerade gut uebersetzt, wenn man aber der englischen Sprache maechtig ist, kann man das Englische als .pdf-Datei saugen und mit xpdf lesen und ausdrucken lassen. Dieses wird sowieso noetig, wenn man eine neue Version des "Betriebssystems" des Modems geupdatet hat. Hardwaremaessig hat das Courier I-Modem nur wenig mit seinem analogen Verwandten Courier gemein, zumal sich hier mehrere Prozessoren die Aufgaben teilen (z.B. 386i). Nur vom Aussehen und Befehlssatz aehneln sie sich. Neben dem Modempart (Analog&ISDN) bietet das Courier I noch zwei AB- Wandler, wobei einer fuer das analoge Modem reserviert ist. Der zweite ist nach draussen gefuehrt, hier kann man sein altes Telefon weiterbenutzen. An Uebertragungsprotokollen mangelt es beim Courier I nun wirklich nicht, eigentlich beherrscht es fast alles, was der Markt so bietet: analog: von Bell bis V.34+, auch HST, Terbo, FC und X2(Client) Fax : (G3) CLASS 1 & 2 ISDN : x.75, V.120, V.110, PPP, Turbo PPP, X2-HOST (leider nicht getestet, da mir ein X2-faehiges Gegenmodem fehlte, hast Du eins -> MAIL ME) (ISDN-Protokolle: 5ESS, DMS-100, US ISDN-1, US ISDN-2, ETSI NET3, 1TR6, VNx), natuerlich auch alle Kompressions- und Fehlerprotokolle wie z.B. V.42bis und MNP. Die Baudrate kann erfreulicherweise bis 230400 betragen, was man unter Turbo PPP dann aber auch braucht. Da die interne Schnittstelle des Amigas bekanntlich nicht sonderlich schnell ist, empfiehlt sich also eine Schnittstellenkarte. Aber immerhin kann man mit einer Turbokarte und Fast- Mem noch 115200 Baud benutzen. Hier ein kleiner Mitschnitt:
ati7 USRobotics Courier I-Modem with ISDN/V.34 Configuration Profile... Product type Germany External Options HST,V32bis,Terbo,V.FC,V34+,x2 Fax Options Class 1/Class 2.0 Clock Freq 20.16Mhz Eprom 768k Ram 256k Supervisor date 10/10/97 DSP date 09/29/97 Supervisor rev 2.2.2 DSP rev 2.2.2 Das Update auf eine neue Firmware-Version (aktuell ist 2.2.2) gestaltet sich recht einfach. Man/Frau muss sich nur die neue Version aus dem InterNET oder den Support-Boxen besorgen, auf einem RICHTIGEN PC entpacken und die GO.BAT starten. (!!AUF KEINEN FALL EINEN SOFTWARE-EMULATOR BENUTZEN!!) Durch diese Updates ist man auch in Zukunft fuer die kommenden Standards vorbereitet, ich denke da besonders an den 56Kbit-Standard (X2?). In der Praxis versucht das Courier I-Modem erstmal eine X.75-Verbindung aufzubauen, wenn das nicht klappt, dann V.120, V.110, danach alle analogen Verbindungsarten (X2 und HST nicht getestet) und, je nach Leitungsqualitaet, meistens auch mit der vollen Geschwindigkeit. Man braucht sich also keine Gedanken zu machen, ob nun die Gegenstelle ISDN oder analog ist. Auch das Annehmen von Faxen und Modemverbindungen geschieht problemlos. Leider jedoch besitzt es keinen Faxspeicher, so dass der Computer immer laufen muss. Auch in der ISDN-Praxis gibt es keine Probleme, es ist schon toll, mit der vollen ISDN-Geschwindigkeit Programme aus Mailboxen zu saugen. Auch mit Miami im Internet zu surfen ist problemlos. Je nach Provider muss man allerdings sein Modem auf X.75 oder PPP (z.B. T-Online) stellen. Da sich das I-Modem nach aussen hin wie seine analogen Kollegen gibt, gibt es mit der bestehenden Amiga-Software keine Inkompatiblitaeten. Es ist schade, daß man keine Rufnummeranzeige bekommt, denn das I-Modem meldet wie alle analogen Modems nur ein RING, ein RING 01234546 waere schoener. Ein Durchblick ist dagegen, dass man/frau ein genaues Protokoll von dem letzten Anruf bekommen kann:
ati6 USRobotics Courier I-Modem with ISDN/V.34 Link Diagnostics... Chars sent 12 Chars Received 4754 Chars lost 0 Octets sent 13 Octets Received 1762 Blocks sent 12 Blocks Received 82 Blocks resent 0 Retrains Requested 0 Retrains Granted 0 Line Reversals 0 Blers 0 Link Timeouts 0 Link Naks 0 Data Compression V42BIS 2048/32 Equalization Long Fallback Disabled Protocol LAPM Speed 28800/28800 Last Call 00:00:57 Disconnect Reason is Escape codeDer Anschluss eines analogen Geraetes an das Courier I-Modem ist auch kein Problem, es ist aber natuerlich kein Ersatz fuer eine Telefonanlage. Aber immerhin lassen sich alle Telefone, Modems und Faxgeraete daran anschliessen. Man/Frau kann die Nummer zuweisen, und ob es ein Single- oder Mehrfach-Anschluss ist, die Lautstaerke des Rufsignals, welches Endgeraet Voice/Fax/Modem angeschlossen wird. Das einzige Manko ist, daß die Endgeraete Tonwahl benutzen muessen, da die Pulswahl nicht unterstuetzt wird. Wenn ein Klingelsignal an die analogen Geraete weitergegeben wird, ist leider ein stoerendes Relais-Klicken aus dem I-Modem zu hoeren.
Was tun, wenn das Courier I-Modem "kaputt" ist?
Erstmal hat man 5 Jahre Garantie, zweitens sollte man dann die
Fehlerbeschreibungen im Handbuch nachsehen und drittens die Hotline
anrufen.
Fazit: Wer sich also gerade einen ISDN-Anschluss geholt hat, und fuer den sich keine Telefonanlage lohnen wuerde, kann durchaus auch mit dem AB-Wandler zufrieden sein, da man/frau nicht noch ein teures ISDN-Telefon und/oder Anrufbeantworter dazukaufen muss.
Das Courier I-Modem wurde getestet am:
Es wurde folgende Software verwendet:
Weitere Informationen koennen unter der InterNET-Adresse bezogen werden: http://www.3com.com/products/isdn.html Sollten noch Fragen, Fehler, Anregungen und sonstiges sein, bitte ich um E-Mail: frontier.user@gmx.net (Fertiggestellt: 29.12.97)« ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() Ausgabe 01/98![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |